Die Feuerwehr Wadersloh entsteht erneut aus ihrem Dornröschenschlaf
11. März 1906 hatte der Wadersloher Amtmann Schwerbrock mit „Publikation“ durch den Polizeidiener Westbomke interessierte Personen…….. zur Neugründung der Wehr.
In der Wehr herrschten Disziplin, Ordnung und Kameradschaft. Die bereits am 6. November 1889 von der Polizeibehörde Wadersloh genehmigten Statuten hielt man „für sehr reformbedürftig“. Sie wurden vom Vorstand in „zweckmäßiger Form geändert und traten mit dem 1. Juli 1906 in Wirkung.“ Nach § 21 der Satzung konnten von der Wehr ausgeschlossen werden:
a) wer bei Übungen und Bränden einen Befehl der Vorgesetzten nicht gehorcht,
b) wer dreimal nacheinander ohne hinreichende Entschuldigung an den Übungen teilnimmt,
c) wer bei einem Brande, bei welchem die Wehr in Tätigkeit ist, ohne hinreichende Entschuldigung nicht oder nicht rechtzeitig auf der Brandstelle erscheint.
In der Generalversammlung vom 07.03.1909 beantragte der Schriftführer, Amtsekretär Weckermann, den § 21 der Satzung wie folgt zu ergänzen: „Durch Beschluss des Vorstandes kann von der Wehr ausgeschlossen werden: wer den Interessen der Wehr zuwiderhandelt oder sich durch sein moralisches Verhalten nach Ansicht des Vorstandes der Mitgliedschaft unwürdig erweist.“ Der Antrag wurde mit 35 gegen 21 Stimmen angenommen.
Im gleichen Jahr wurden bereits 2 Wehrmänner ausgeschlossen, da sich „Die Genannten dem Trunke ergeben und behördlich das Verfahren auf Erklärung zu Trunkenbolden eingeleitet sei.“
1907 gab es ein besonderes Ereignis für die junge Wehr. Ein Steigerturm wurde auf dem Feuerwehrgerätehaus, das an der heutigen Wenkerstraße auf dem Zufahrtsweg zur Augustin-Wibbelt- Schule lag, errichtet. Er wurde am 7. August 1907 unter der Beteiligung der Steigerabteilung der Oelder Wehr mit Musik und Feuerwehr eingeweiht.
Im Jahr 1908 wurde die Wehr gleich bei 5 Bränden eingesetzt und fand in der Bevölkerung große Anerkennung. Dadurch stieg in dieser Zeit die Anzahl von Ehrenmitgliedern auf über 300 Personen aus der Wadersloher Bevölkerung. Die dadurch entstandene gute Finanzlage veranlasste die Wehr neue Uniformen anzuschaffen.